Wut

Ihr kennt das Rasen, das sich in einem Aufstaut oder unverhofft  hervor bricht. 

Ihr kennt das Tosen, das in den Ohren rauscht und aus der Kehle drückt.

Ihr kennt die Spannung, die Fäuste ballt und Füsse zum stampfen bringt.

Ihr kennt das Schreien, das aus dem Mund ausbricht und sich ein Opfer sucht.

Ihr kennt die Ohnmacht, die das Gehirn lahmlegt und es geschehen lässt.

Ihr kennt das Entsetzen, das Gesichter zeichnet und Echo gibt.

Ihr kennt die Reflexion, die Wellen bringt und euch umtosen.

Ihr kennt die Schuld, die Menschen schrumpft und dunkel malt.

Ihr kennt die Scham, die in Stücke schneidet und Leid säht.

Ihr kennt die Stummheit, die Schluchten öffnet und Brücken zerstört. 

Ihr kennt das Leiden, das uns selbst fesselt und gefangen hält.


Doch es gibt diese Kraft, dies göttliches Licht, diese bedingungslose Liebe. 

Sie ist stärker wie das, lässt es verpuffen und verschwinden. 

Sie ist immer bei uns.

Stellt euch in eine Säule aus Licht, lässt euch nähren und erhellen. 

Denn ihr seit gut. Ihr seit richtig. Ihr seit da.

Angst oder das Land meiner Träume

Wisst ihr was hinter der Angst liegt? Versteckt und verschüttet, so verborgen, dass auch eine Schatzkarte nicht mehr hilft? 

Das Land wo deine Träume wachsen. 

Die Angst deckt die Träume zu, verschüttet sie und wenn sie gross ist, dann verbirgt sie die Träume so, dass wir nicht einmal mehr ahnen, was darunter liegt. 

Doch zum Glück haben wir Wegweiser, Traumweiser. 

Ausgegraben

Ich hab meinen Buchentwurf wieder hervorgenommen. Noch vor einigen Tagen, war ich überzeugt, dass ich meine Bücher erst wieder hervornehme, wenn meine Kinder grösser sind und ich mehr Zeit habe. Doch wann hat man schon Zeit? Irgendwie ist die immer voll. Übrige Zeit hab zumindest ich selten. 

Doch

Flucht in die Küche

 Er rannte durch die Gänge der alten Burg. Weg nur weg. So schnell ihn seine Füsse trugen bog er um Ecken und hastete immer weiter. Dieses alte Gebäude war riesig. Hoffentlich rannte er nicht im Kreis.

Seine Füsse trommelten über den Boden. Immer weiter. Wohin?

Traurigkeit

Sie wohnt tief in mir, verborgen die meiste Zeit. 

Traurigkeit

Dann kommt sie hoch, wenn ich sie nicht erwarte und überschwemmt mich. Ich drück sie runter, verberge sie. Doch sie kommt wieder. Irgendwann 

Traurigkeit

sechs Worte

 Auf die Bitte, eine komplette Geschichte in sechs Worten zu schreiben, erwiderte Ernest Hemingway: "Zu verkaufen: Babyschüchen, noch nie getragen."


Meine Geschichte:

Am Bahnhof Kinder zählen. Eines fehlt.


Kann man mit sechs Worten Emotionen wecken und mehr erzählen? Welche Geschichten entstehen im Kopf, wenn man diese sechs Worte liest?


Familie

 Ich weiss nicht wie lange es her ist, seit sich meine Familie traf. Als Ganzes, mit Zeit um zu plaudern, zu lachen und zu streiten. 

Doch heute war es soweit.